Wer sich der Unmenschlichkeit nicht erinnern will, der wird wieder anfällig für neue Ansteckungsgefahren.“

Es war so richtig ungemütlich, nasskalt und Nieselregen: Daher waren wir am letzten Sonntag nur eine kleine Gruppe beim Rundgang zu den Lehrter Stolpersteinen. Das Verlesen der Kurzbiografien der von den Nationalsozialisten verfolgten und teilweise ermordeten Lehrter*innen vermittelte einen kleinen Eindruck in die furchtbare Zeit damals. Und die Reinigung ließ diese Stolpersteine dann wieder (ein wenig mehr) ’strahlen‘.

Für uns war es ein ‚alternativer Volkstrauertag‘, der unter einem Motto des ehemaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker stand: „Es geht nicht darum, Vergangenheit zu bewältigen. Das kann man gar nicht. Sie lässt sich ja nicht nachträglich andern oder ungeschehen machen. Wer aber vor der Vergangenheit die Augen verschließt, wird blind für die Gegenwart. Wer sich der Unmenschlichkeit nicht erinnern will, der wird wieder anfällig für neue Ansteckungsgefahren.“

Im nächsten Jahr wollen wir gerne – wenn möglich – Lehrter Schüler*innen am Rundgang beteiligen.