Stellungnahme GRÜNE zum Beschluss Medizinstrategie 2030 1. Juni 20231. Juni 2023 Die Regionsversammlung hat mit 47 zu 37 Stimmen der Medizinstrategie 2030 zugestimmt. Wir als Grüne in Lehrte haben unsere zentralen Forderungen durchgesetzt: Prüfung eines gemeinsamen großen Krankenhauses für den Osten der Region Hannover und den Landkreis Peine. Damit soll die wohnortnahe stationäre Versorgung bei lebensbedrohlichen Notfällen (Schlaganfall, Herzinfarkt, schwere Unfallverletzungen) im Lehrter Land und darüber hinaus sichergestellt werden. Ausbau der ambulanten Versorgung vor Ort durch ein Regionales Gesundheitszentrum oder ein Medizinisches Versorgungszentrum in Lehrte. Die interdisziplinäre Einrichtung soll für alle Menschen rund um die Uhr erreichbar sein. Außerdem sollen leichtere Fälle für einige Tage behandelt werden. Aufbau einer tragfähigen Ersatzlösung, bevor der Krankenhausbetrieb in Lehrte aufgegeben wird. Diese Punkte haben wir in den Beschluss der Regionsversammlung hineinverhandelt. Es ist insbesondere unserem Engagement zu verdanken, dass das Krankenhaus in Lehrte nicht einfach geschlossen wird. Stattdessen werden andere Optionen geprüft und Ersatzlösungen umgesetzt. Die Mehrheit der Regionsversammlung hätte die Medizinstrategie wohl auch ohne unsere Anpassungen verabschiedet. Damit wäre die Verlagerung nach Großburgwedel zementiert worden. Das haben wir mit unseren Vorschlägen verhindert. Dafür haben wir in den letzten Monaten viele Grundgespräche mit den politisch Verantwortlichen in Stadt und Region geführt. Gemeinsam mit unserer Koalitionspartnerin SPD Lehrte haben wir für die Anpassung der Medizinstrategie 2030 gesorgt. Wir Grünen in Lehrte haben unseren Weg seit dem Bekanntwerden der Medizinstrategie im Herbst 2022 konsequent beschritten. Wir gestalten den notwendigen Wandel mit. Damit waren wir sehr erfolgreich. Das Gesundheitssystem hat sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert. Deutschlandweit werden Anpassungen und Umstrukturierungen durchgeführt, um das System besser und zukunftssicher zu machen. Hierzu gehört auch der Wechsel von weniger stationären Behandlungen hin zu mehr ambulanten Behandlungen. Diese werden durch den medizinischen Fortschritt ermöglicht. Der Fortschritt bringt weniger belastende und schonendere Behandlungsmöglichkeiten mit sich. Gleichzeitig gibt es durch den demografischen Wandel deutlich weniger Ärzt*innen und Pfleger*innen. Vor allem diese Veränderungen machen eine Weiterentwicklung der medizinischen Versorgung notwendig. Nur so kann auch in Zukunft eine gute und sichere Versorgung in Lehrte gewährleistet werden. Das bedeutet, dass es am Standort Manskestraße keinen Krankenhausbetrieb in der heutigen Form mehr geben wird. An gleicher Stelle wird aber eine mindestens genauso umfassende wichtige ambulante medizinische Versorgung rund um die Uhr weiterbestehen und ausgebaut. Die konkrete Ausgestaltung der Nachfolgelösung ist noch Gegenstand von Verhandlungen. Auch in diese werden wir so weit wie möglich einbringen. Mit einer destruktiven Verweigerungshaltung und dem schlichten Blockieren notwendiger Veränderungen wird dagegen nichts erreicht. Im Gegenteil: Wer den notwendigen Wandel nicht mitgestaltet, wird auf kurzer Zeit das Gesundheitssystem für Lehrte schwächen. Jetzt werden wir den Prozess der Umsetzung kritisch und konstruktiv begleiten. Das ist unser Beitrag für eine zukunftsfähige medizinische Versorgung in Lehrte.