Lehrter Grünen-Politiker schneller als bundesweiter Experte

Professor Christian Karagiannidis war nicht der Erste mit dieser Idee: Die Überlegung für ein neues Krankenhaus auf halber Strecke zwischen Peine und Lehrte ist vor gar nicht allzu langer Zeit bereits im Rat der Stadt Lehrte unter Beisein von Regionspräsident Steffen Krach (SPD) geäußert worden – und zwar von dem Grünen-Ratsherrn Armin Albat aus Kolshorn. Er regte bei der Sitzung am 1. Februar, in der mehr als zwei Stunden über die Schließungspläne für das Lehrter Krankenhaus debattiert wurde, einen Blick in den Landkreis Peine an und sprach davon, möglicherweise mit den östlichen Nachbarn gemeinsam eine ganz neue Klinik zu errichten.

Albat ist ebenfalls Experte für den Betrieb von Krankenhäusern. Von 2001 bis vor rund anderthalb Jahren war er als Wirtschaftsprüfer und Steuerberater bei Price Waterhouse Coopers (PWC) tätig, einem renommierten Dienstleister für Unternehmens- und Managementberatung. Zuletzt war der Kolshorner Leiter der Krankenhausberatung bei PWC. Er habe geholfen, „Regionalstrukturkonzepte in ganz Deutschland“ auszuarbeiten, sagt Albat.

Allein der Blick auf die Landkarte sage ihm, dass das KRH für die medizinische Versorgung im Osten der Region Hannover mit Peine zusammenarbeiten könne. „Es ist doch naheliegend, über den Tellerrand zu schauen“, meint Albat. Es gebe in der östlichen Region Hannover traditionell viele Überschneidungen im öffentlichen Leben – etwa bei Schulen und in der Nahversorgung. „Die Hämelerwalder sind traditionell stark nach Peine orientiert“, meint der Grünen-Ratsherr.

Ein Krankenhaus bei Hämelerwald hätte noch einen weiteren Vorteil, meint Albat. Es binde die Menschen im Bereich Uetze. „Wenn Lehrte wegfällt, sind die besonders stark betroffen“, meint der Kolshorner. Auch bei der möglicherweise schweren Suche nach einem Standort für solch ein Großprojekt hat der Grüne eine klare Meinung, „Das wird bestimmt einfacher als einen Standort für ein Gewerbegebiet zu finden.“