GRÜNE greifen Konzept des Forum Radverkehrs auf: Testphase: Ringverkehr Ahltener / Iltener Straße

Bildrechte: Christian Gailus
Bildrechte: Christian Gailus

Die Ahltener und die Iltener Straße sind zwei der meistbefahrenen Straßen in Lehrte mit einer hohen Lärm- und Verkehrsbelastung für die Anwohner*innen. Durch die derzeitige Verkehrsführung ist dort für alle zu wenig Platz – für Autos, für Radfahrer*innen und auch für den Fußverkehr. Das ist insbesondere in der Ahltener Straße gefährlich. Das soll sich ändern, damit Eltern ihre Kinder mit einem guten Gefühl selbständig zur Schule oder zum Sport fahren lassen können.

Die Lehrter GRÜNEN wollen die aktuelle Situation entschärfen. Sie greifen eine vom Forum Radverkehr beschriebene Idee auf und schlagen vor, die beiden Straßen zunächst in einer Testphase auf weiten Teilen in Einbahnstraßen umzuwandeln. Voraussetzung dafür ist, dass die Ahltener Straße vom Land Niedersachsen in die Zuständigkeit der Stadt Lehrte übergeht. Durch die Maßnahme wird eine Art Ring für den Durchgangsverkehr im westlichen Teil von Lehrte erzeugt: Wer in Richtung Innenstadt oder Lehrte-Ost mit dem Auto oder dem LKW fährt, nutzt dann beispielsweise die Iltener Straße stadteinwärts und gegenläufig die Ahltener Straße stadtauswärts.

Durch diese Maßnahme wird der Verkehrsfluss auf den beiden Straßen gleichmäßiger, die Lärm- und Abgasbelastung wird geringer und es entsteht Platz für sicheren und attraktiven Fahrradverkehr. Der nur begrenzt vorhandene Raum soll so gerechter zwischen den Verkehrsteilnehmer*innen aufteilt werden, denn momentan beherrschen PKW- und LKW-Verkehr beide Straßen.

”Die Teilsperrungen im Dezember 2020 haben gezeigt, dass ein Verkehrschaos ausgeblieben ist und der Verkehr ohne größere Probleme geflossen ist. Dies war der erste Testlauf, der gezeigt hat, dass die Idee funktionieren kann.” so Anlieger und Vorstandsmitglied Sascha Baumgärtner, dem die Auswirkungen der damaligen Sperrung noch gut im Gedächtnis geblieben sind. Darüber hinaus ist zu erwarten, dass die geänderte Verkehrsführung sich positiv auswirkt, falls die A2 gesperrt sein sollte – der Verkehr in nur eine Richtung staut sich innerorts durch die Entzerrung nicht mehr so stark.

In einer einjährigen Testphase soll untersucht werden, ob und wie sich die Maßnahmen auf den Verkehr in der Stadt auswirkt: Kommt es zu Verkehrsbehinderungen? Entsteht Ausweichverkehr in den Querstraßen? Sind mehr Menschen mit dem Rad und zu Fuß unterwegs? Mit provisorischen Radwegen auf beiden Straßen soll mit wenig Geld eine zeitgemäße Alternative ausprobiert werden.

Nach einer erfolgreichen Testphase geht es dann gemeinsam mit Anlieger*innen und Verkehrsexpert*innen daran, eine langfristige bauliche Lösung zu finden. Neben Fußwegen, die zum Flanieren einladen, sicheren Radwegen und Parkraum für Anlieger*innen mit öffentlich zugänglichen E-Lademöglichkeiten, gibt es den Wunsch mehr Grün in die Straßen zu bringen. Eine große Chance bietet die in den nächsten Jahren anstehende Kanalsanierung in der Iltener Straße, die mit einem grundlegenden Umbau der Straße verbunden sein wird.

“Andere Städte wie Kopenhagen und Amsterdam machen es uns vor, wie aus vielbefahrenen Straßen, Verkehrsflächen für alle werden. Es hat sich gezeigt, dass die Aufenthalts- und Wohnqualität massiv erhöht wird, ohne dass ein Verkehrschaos entsteht. Dies wünschen wir uns auch für Lehrte”, so Armin Albat vom Forum Radverkehr und GRÜNES Mitglied. Der Ringverkehr ist eine von vielen konkreten Maßnahmen, die die GRÜNEN in Lehrte in der nächsten Wahlperiode umsetzen wollen, um das Miteinander der unterschiedlichen Verkehrsteilnehmer*innen zu verbessern und die Verkehrssicherheit zu erhöhen.